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11 Mrz

Fukushima: Street View in der Sperrzone

Heute ist das, was oft und kurz als der „Jahrestag von Fukushima“ bezeichnet wird. Fünf Jahre ist es her, dass – beginnend mit dem 11. März 2011 – fast alle von uns mehr oder weniger entsetzt mitverfolgt haben, wie auf eine Naturkatastrophe eine Nuklearkatastrophe folgte. Und wie hilflos und verzweifelt die Bevölkerung dem Ganzen gegenüberstand.

Ein Freund von mir ist vor ein paar Jahren nach Japan geflogen, mit einer Reisegruppe. Die Reisenden mussten zu einem Zeitpunkt auch durch die Präfektur Fukushima fahren. Er erzählte mir, nur wenige würden wissen, dass ein Teil der Reiseroute durch diese Präfektur führt. Auch wenn Fukushima aus mehr besteht als der (gut zwanzig Kilometer großen) Sperrzone um Fukushima Daiichi, wollten sie so Angst bei Bekannten, Verwandten und sogar Teilnehmern verhindern.

Und wer sehen will, wie es um die verlassenen Gebiete steht, kann mit Google Maps und Street View dort hin reisen. Aus der sicheren Distanz ist es so möglich, sich in der Nähe von Fukushima Daiichi und Fukushima Daini umzusehen.

Fukushima Street View

Wie bei der letzten Tour durch eine Geisterstadt werde ich hier ein paar Bilder zeigen und sie mit den entsprechenden Orten in Street View verlinken.

In der Region um die Kernkraftwerke gibt es viel mehr zu sehen als in der yandex-Version von Prypjat. Ab und zu tauchen auf den Bildern von Street View auch (fahrende) Autos oder Menschen auf. Die Aufnahmen stammen aus verschiedenen Jahren. Einige wurden sogar im Herbst 2015 aufgenommen, sind also noch recht neu. Die Schäden durch Erdbeben und Tsunami sind zwar sichtbarer, aber die Spuren der Verwilderung sind allgemein noch nicht so extrem wie in Prypjat – die Katastrophe von Fukushima ist ja auch erst 5 Jahre her.

 

Eingeknickt und umgekippt: Häuser in Futaba

Eingeknickt und umgekippt: Häuser in Futaba

Verlassener Supermarkt: Einer von vielen

Verlassener Supermarkt: Einer von vielen. Vermutlich noch voller Waren – aber wer will das Zeug essen?

Bahnhof in Futaba

Der Bahnhof in Futaba. Rechts im Bild, neben der Pylone, ist ein gefüllter Müllsack

Gewächshäuser bei Futaba

Gewächshäuser bei Futaba

Nishi Hospital in Namie. Auf der anderen Straßenseite sind noch Automaten, gefüllt unter anderem mit Getränken

Nishi Hospital in Namie. Auf der anderen Straßenseite sind noch Automaten, gefüllt unter anderem mit Getränken

Kühe in Okuma

Kühe in Okuma. Ein Stück weiter die Straße herunter sieht man ein Solarpanel, das den Stromzaun versorgt.

Kindergarten in Minamisoma

Abgeriegelter ehemaliger Kindergarten in Minamisoma

An vielen Orten finden sich große Lager mit Müllsäcken, die gefüllt sind mit Erde und anderem radioaktivem Müll

An vielen Orten finden sich große Lager mit Säcken, die gefüllt sind mit Erde und anderem radioaktivem Müll